Österreichischer Filmpreis: 10 Jahre, 10 Filme
Seit Februar 2020 lässt die Akademie des Österreichischen Films anlässlich ihres 10. Jubilaums monatlich Filme Revue passieren, die in unterschiedlichen Kategorien mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet wurden. Und zwar an einem Ort, der sich wie kein anderer dafür eignet: dem Kino.
Kooperationspartner der Akademie des Österreichischen Films bei „Zehn Jahre, Zehn Filme“ ist das Votiv Kino. Geschäftsführer Michael Stejskal über die Grundlagen des Konzepts: „Als Kuratorin konnte die Filmkritikerin Alexandra Seibel (Kurier) gewonnen werden, die von uns zu einem subjektiven Streifzug durch die Preisträger/innen-Filme eingeladen wurde. Sie hat aus allen Preisträgerkategorien des letzten Jahrzehnts einen Film ausgewählt und wurde von uns eingeladen, als zehnten Film einen Titel zu nominieren, der ihrer Ansicht nach zu Unrecht leer ausgegangen ist.“
Alexandra Seibel fasst ihre Überlegungen zur Auswahl wie folgt zusammen: „Wenn ein Film einen Preis gewinnt, erhält er damit eine Art Gütesiegel. Diese Gütesiegel werden meist in bestimmten Kategorien vergeben, bei denen schnell einmal von den sogenannten „Königskategorien“ wie „Beste Regie“ oder „Bester Film“ die Rede ist. Auch im Rahmen des Österreichischen Filmpreises werden Preise in Kategorien vergeben, und es wäre naheliegend gewesen, alle „Besten Filme“ der letzten neun Jahre noch einmal im Kino zu zeigen. Doch gerade Auszeichnungen wie „Beste Maske“, „Bester Schnitt“ oder „Beste Kamera“ betonen die kollaborative Anstrengung, die das Filmemachen mit sich bringt und oft vernachlässigt wird. Gleichzeitig ist es eine interessante Erfahrung, eine subjektive Auswahl aus zehn Jahren österreichischer Filme zu treffen, die im Rahmen des Österreichischen Filmpreises bedacht wurden. Zum einen ist das österreichische Filmschaffen ein weites Feld – vor allem auch im innovativen Bereich – das durch die Preisvergaben der Filmakademie nicht in seiner ganzen Bandbreite abgebildet werden kann. Und natürlich können nicht alle Filme, die nominiert wurden, auch einen Preis gewinnen – wie beispielsweise „La Pivellina“ von Tizza Covi und Rainer Frimmel, der hier, obwohl es sich um einen „Nicht- Preisträger/innen“ handelt, gezeigt wird. Die Auswahl selbst ist eklektisch und lückenhaft. Es handelt sich dabei um Filme, von denen ich Lust hatte, sie noch einmal im Kino zu sehen.“
Die Auswahl bietet dabei, nicht nur zuletzt aufgrund der vertretenen politischen Filme, Gelegenheit zu lebhafter Diskussion. Ein Q&A nach dem Film wird – je nach Preiskategorie – die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen formalen Aspekte der Filme aber auch auf die unterschiedlichen Berufsgruppen lenken, die an der Herstellung eines Films beteiligt sind.
Seit Februar 2020 monatlich im Votiv Kino
Im Anschluss an die Screenings finden beim Großteil der Filme Gespräche mit den Filmschaffenden statt. Tickets sind direkt über das Votiv Kino erhältlich.
ACHTUNG, VORLÄUFIGE ABSAGE: DIE FOLGENDEN FILME HÄTTEN 2020 GEZEIGT WERDEN SOLLEN, MUSSTEN JEDOCH AUFGRUND DER COVID-19-LOCKDOWNS ENTFALLEN. WIR BEMÜHEN UNS, ERSATZTERMINE ZU FINDEN UND INFORMIEREN ZEITNAH.
Ohne Termin: TONI ERDMANN (Regie: Maren Ade) Österreichischer Filmpreis 2017: Peter Simonischek (Beste männliche Hauptrolle)
Ohne Termin: AMOUR FOU (Regie: Jessica Hausner) Österreichischer Filmpreis 2015: Jessica Hausner (Bestes Drehbuch), Karina Ressler (Bester Schnitt)
Ohne Termin: MA FOLIE (Regie: Andrina Mračnikar) Österreichischer Filmpreis 2016: Gerti Drassl (Beste weibliche Nebenrolle)
Ohne Termin: MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES (Regie: Christian Frosch)
Österreichischer Filmpreis 2019: P: Viktoria Salcher, Mathias Forberg, Paul Thiltges, Adrien Chef, R: Christian Frosch (Bester Spielfilm), Inge Maux (Beste weibliche Nebenrolle)
Ohne Termin: SHIRLEY – VISIONS OF REALITY (Regie: Gustav Deutsch)
Österreichischer Filmpreis 2014: Jerzy Palacz (Beste Kamera), Julia Cepp (Bestes Kostümbild), Gustav Deutsch, Hanna Schimek (Bestes Szenenbild)
Ohne Termin: ICH SEH ICH SEH (Regie: Veronika Franz, Severin Fiala)
Österreichischer Filmpreis 2016: P: Ulrich Seidl, R: Veronika Franz, Severin Fiala (Bester Spielfilm), Veronika Franz, Severin Fiala (Beste Regie), Martin Gschlacht (Beste Kamera), Roman Braunhofer, Martha Ruess (Beste Maske), Johannes Salat, Hubert Klausner (Bestes Szenenbild)
VERGANGENE TERMINE:
12.02.2020: LICHT (Regie: Barbara Albert)
Österreichischer Filmpreis 2018: Maresi Riegner (Beste weibliche Nebenrolle), Christine A. Maier (Beste Kamera), Veronika Albert (Bestes Kostümbild), Helene Lang (Beste Maske), Katharina Wöppermann (Bestes Szenenbild)
18.08.2020: DIE BESTE ALLER WELTEN (Regie: Adrian Goiginger)
Österreichischer Filmpreis 2018: P: Wolfgang Ritzberger, Nils Dünker, R: Adrian Goiginger (Bester Spielfilm), Adrian Goiginger (Beste Regie), Verena Altenberger (Beste weibliche Hauptrolle), Lukas Miko (Beste männliche Nebenrolle), Adrian Goiginger (Bestes Drehbuch)
23.09.2020: LA PIVELLINA (Regie: Rainer Frimmel, Tizza Covi)
2011 nominiert: Rainer Frimmel (Bester Schnitt) und Tizza Covi, Rainer Frimmel (Beste Regie). Curator’s Pick. IN ANWESENHEIT DES FILMTEAMS. DAS FILMGESPRÄCH MODERIERTE KURATORIN ALEXANDRA SEIBEL.
14.10.2020: WALDHEIMS WALZER (Regie: Ruth Beckermann)
Österreichischer Filmpreis 2019: P: Ruth Beckermann, R: Ruth Beckermann (Bester Dokumentarfilm)