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Der Österreichische Filmpreis 2011–2020

Der 1. Österreichische Filmpreis wurde im Jänner 2011 im Odeon verliehen – „ohne Glanz und Glamour, schlicht und einfach“. Die sehr geringen Budgetmittel zwangen zur Entwicklung eines einfachen, jedoch authentischen Veranstaltungsformates mit rund 500 Gästen. Auch die Preisskulpturen von VALIE EXPORT konnten aus Budgetgründen in diesem Jahr nicht fertiggestellt und vergeben werden. Dennoch gelang ein rundum stimmungsvolles Fest für den heimischen Film.

Der 2. Österreichische Filmpreis fand im Jänner 2012 in den legendären Rosenhügelstudios der Filmstadt Wien statt – mit über 900 Gästen, wobei die Bühne und das Rampenlicht allein den österreichischen Filmschaffenden gehörte – ohne roten Teppich, ohne Laudatoren/innen, ohne Showeinlagen. Die Inszenierung des Orts als Filmset stellte eine stimmige „Arbeitsatmosphäre“ her und gab dem Fest eine unverwechselbare Identität. Erstmals gab es die von VALIE EXPORT gestalteten Skulpturen. Auch die Preisträger/innen des Vorjahres bekamen diese nachgereicht.

Am 23. Jänner 2013 wurde der 3. Österreichische Filmpreis auf Einladung von Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im ehrwürdigen Festsaal des Wiener Rathauses verliehen. Diese Wertschätzung war ein starkes Zeichen für die österreichische Filmbranche. Live dabei waren mehr als 1000 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien. Das Format blieb auch in prunkvollem Rahmen ein authentisches Fest der Filmbranche für die Filmbranche und die Freunde/innen des österreichischen Kinos. Erstmals wurde in ORFeins eine „Lange Nacht des Österreichischen Films“ ausgestrahlt, ORF III brachte zahlreiche Sonderprogrammen und Schwerpunkten. Seit 2014 gibt es auch ein neues Format: „Achtung! Sondersendung Österreichischer Film“. Die ersten drei Verleihungen wurden von Gründungsmitglied Rupert Henning ehrenamtlich gestaltet und moderiert.

Die 4. Verleihung fand im Jänner 2014 auf Einladung von Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich, und mit Unterstüzung der NÖKU im Auditorium Grafenegg statt. 1000 Gäste unternahmen eine Landpartie und wurden bereits in den Shuttlebussen mit Filmclips eingestimmt. Markus Schleinzer übernahm Inszenierung und Abendregie, Gerhard Dohr gestaltete Bühne und Partyraum, Karl Markovics moderierte. Erstmals wurde der Abend der Nominierten am Tag vor der Gala im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses veranstaltet und von Markus Schleinzer gestaltet und moderiert.

Der 5. Österreichische Filmpreis wurde auf Einladung des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl am 28. Jänner 2015 zum zweiten Mal im Wiener Rathaus verliehen – der Abend der Nominierten fand im Gegenzug im Landestheater Niederösterreich in St. Pölten statt. Bundespräsident Heinz Fischer war zum kleinen Jubiläum Gast des Filmbranchenevents mit 1300 Gästen. Neben vielen Emotionen der Freude gab es auch einen besonderen Moment der Erinnerung an die beiden großen österreichischen Filmemacher und Filmpreisträger Florian Flicker und Michael Glawogger. Karl Markovics führte in der Inszenierung von Markus Schleinzer durch den Abend. Die nominierte Szenenbildnerin Katharina Wöppermann vergoldete das Rathaus.

Die Verleihung des 6. Österreichischen Filmpreises im Jänner 2016 fand bereits zum zweiten Mal auf Einladung des Landeshauptmanns von Niederösterreich, Erwin Pröll, im Auditorium Grafenegg statt. Es kamen über 1150 Gäste. Schon in den Shuttlebussen wurden die Gäste mit Filmausschnitten eingestimmt. Acht Moderatoren/innen führten durch den Abend – Jessica Hausner, Philipp Hochmair, Christiane Hörbiger, Gabriele Kranzelbinder, Catalina Molina, David Schalko, Eva Spreitzhofer, Mirjam Unger und Rednerin Hilde Dalik – alle, wie auch Geschäftsführerin Marlene Ropac, und die Präsidentin der Akademie Ursula Strauss wurden von Peter Holzinger / Samstag Shop eingekleidet. Stefan Ruzowitzky und Ursula Strauss begrüßten, Hilde Dalik hielt eine politische Rede und ihre Theatergruppe chong* – 10 geflüchtete Jugendliche – performte. Die Grazer Band EFFI rund um Thomas Petritsch lieferte Auftritts-Grooves im Wechsel- und Zusammenspiel mit dem Doppelquartett des Steirischen Jägerchors. Markus Schleinzer war zum 3. Mal Mastermind der Bühnenshow im Setting von Gerhard Dohr, der die Bühne gestaltete, die dank Art for Art realisierbar und leistbar wurde. Die Performerin (Gebärdensprache) Traude Binder vom Verein StiKom übernahm charmant den Dank an alle Förderer und Sponsoren/innen. Der ORF sendete wieder das von der Akademie initiierte Filmmagazin: „Achtung! Sondersendung Österreichischer Kinofilm“, viel Berichterstattung und heimische Filme zur Primetime auf ORFeins und ORF III.

Der 7. Österreichische Filmpreis fand am 1. Februar 2017 statt. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny begrüßte in Vertretung des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl zum dritten Mal die heimische Filmbranche im Festsaal des Wiener Rathauses. „Es gibt wohl keine Sparte im österreichischen Kulturbereich, die in den letzten 10 Jahren international so spektakuläre Erfolge einfahren konnte, wie der Film“, so Stefan Ruzowitzky im Abendprogramm. Der ungarische Oscarpreisträger István Szabó hielt die Gastrede und schloss mit den Worten: „Liebe Freunde! Das Internet schreitet siegreich voran, aber lasst uns noch ein wenig richtige Kinofilme machen.“ Schauspielerin Pia Hierzegger führte schlagfertig durch den Abend. Die Verleihung fand im Setting einer Bühnenbar statt. Mit Barfrau / Beatrix Brunschko, Piano / Lothar Scherpe, Trompete / Imre Lichtenberger Bozoki, Percussion / Moses Afanyi, Wein / Dürnberg und Wodka. Die Bar war der Sammelpunkt für die Preisträger/innen nach der Preisübergabe. Erstmals wurden Filmclips auf großen Screens eingespielt, ein Wunsch von vielen, den Regisseur Peter Payer umsetzte. Die Vorjahrespreisträger für „Bestes Szenenbild“, Hubert Klausner und Johannes Salat, gestalteten die Bühne, den großen Festsaal und die Wappensäle. 1000 Gäste feierten und tanzten bis spät zum Sound von DJ URBS.

Am 31. Jänner 2018 wurde der 8. Österreichische Filmpreis 2018 im Rahmen einer glanzvollen Gala in Grafenegg verliehen. „Wir wollen Ihnen heute zu Ihren hervorragenden Leistungen gratulieren und unsere besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringen“, so die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. In 16 Kategorien wurde die von VALIE EXPORT gestaltete Preisskulptur überreicht. Regisseurin und Akademiemitglied Mirjam Unger inszenierte die spacige Gala nach dem Motto INTO THE FUTURE. Unger über ihr Konzept: „Die Inszenierung (...) löst sich los und nimmt sich den Raum, die Zeit und die Freiheit, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, aus der Perspektive des Alls, aus einem Raumschiff, in das die Szenenbildner Conrad Reinhardt und Matthias Götzelmann das Auditorium in Grafenegg für einen Abend lang verwandeln. Let’s roll together – peacefully ... into the future.“ Die Präsidentschaft der Akademie des Österreichischen Films Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky brachten in ihrer Begrüßung die Arbeit der Filmschaffenden auf den Punkt: „Die Essenz unserer Kunst ist Empathie – die Fähigkeit, sich in Andere hineinzuversetzen, die Schmerzen anderer zu fühlen, die Lieben anderer zu lieben, die Leben anderer zu verstehen.“ Einen weiteren Beitrag lieferte Lukas Miko, ausgezeichnet für die Beste männliche Nebenrolle, mit seinem Aufruf gegen Verhetzung und Entsolidarisierung, #KlappeAuf. Die Journalistin und Autorin Doris Knecht hielt die Gastrede. Comedian Christoph Grissemann und Schauspielerin Hilde Dalik moderierten, Special Guest war der in Österreich lebende US-Schauspieler und STAR TREK-Star Max Grodénchik.

Am 30. Jänner 2019 wurde der 9. Österreichische Filmpreis im Rahmen einer glanzvollen Gala im Wiener Rathaus verliehen. Die von VALIE EXPORT gestaltete Preisskulptur wurde dabei 16 Mal überreicht. Schauspielerin Caroline Peters und Schauspieler Nicholas Ofczarek führten im Stil einer ebenso charmanten wie temporeichen Doppelconférence durch den Abend, das Ensemble Mnozil Brass sorgte mit sieben virtuosen Blechblasinstrumentalisten für originell-minimalistische Musikuntermalung voller Filmzitate. Die Inszenierung besorgte Michael Sturminger. Gastgeber Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien, freute sich, dass die Verleihung des Österreichischen Filmpreises erneut im Wiener Rathaus stattfand. Man fühle sich verpflichtet, dazu beizutragen, dass der österreichische Film auch in Zukunft gut funktioniere und werde das Budget des Filmfonds Wien schrittweise erweitern, so Ludwig. Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, betonte, dass man besonders jene Filme fördern müsse, die es schwerer hätten, den Mainstream zu erreichen. Der Autor, Journalist und Übersetzer Martin Pollack (Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2018) verfasste eine Rede, die vor Populismus und Demokratieabbau in Europa warnt. Martin Pollack musste sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen, seinen Text trug dankenswerterweise Schauspieler Peter Simonischek vor. Klemens Hufnagl, ausgezeichnet in der Kategorie BESTE KAMERA, bat seinen Berufskollegen Gerald Kerkletz auf die Bühne. Dieser präsentierte einen Videoclip der unabhängigen, von österreichischen Filmschaffenden ins Leben gerufenen Initiative #KlappeAuf, die sich „gegen Entsolidarisierung und Verhetzung“ ausspricht, so die Eigenbeschreibung. Szenenbildner Hubert Klausner brachte den Österreichischen Filmpreis im Wortsinn zum Schweben: Sämtliche Skulpturen befanden sich auf einem verspiegelten Bord – eine Hommage an die Filmbar Wien im Österreichischen Filmmuseum –, das sich, je mehr Preisträger/innen die Auszeichnung entgegennahmen, zusehends leerte. Im Hof des Rathauses betrieb der Verein chong* eine Solidaritätsbar, deren Einnahmen zur Gänze in die Unterstützung von Flüchtlingen fließen. Hans Holler besorgte die Veranstaltungstechnik, die Visuals stammten von lichterloh.tv. Für beschwingte Tanzmusik in der „Filmdisco“ sorgte DJ Urbs, die Regieassistenz übernahm Victoria Rottensteiner, als Stage Hosts waren Maya Unger und Benjamin Palme im Einsatz. Für den reibungslosen Ablauf des Wahlverfahrens garantierte Notar Dr. Stephan Prayer. Den Ehrenschutz übernahm Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Die Filmclips produzierte The Grand Post (Schnitt: Sebastian Arlamovsky, Produktion: Marco Zinz), für die Maske zeichneten Karin Ruthardt und Anne Weinberger vom VFMÖ – Verein der Film MaskenbildnerInnen Österreich verantwortlich.

Der 10. Österreichische Filmpreis fand am 30. Jänner 2020 in Grafenegg statt. Die Abendregie lag bei Mirjam Unger, Filmemacherin und Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films. Anbei ihr Statement: "Ja, es darf gefeiert werden! Ein prächtiges Jubiläum stellt sich 2020 ein. Die Akademie des Österreichischen Films wird zehn Jahre alt. Das Motto des Abends setzt den Fokus auf Zukunft. Wissbegierig starten wir mit GREEN FILMING in ein weiteres Jahrzehnt. Es gilt für uns alle vor und hinter der Kamera über die Zukunft des Filmemachens nachzudenken. Wir setzen das Lernen von neuen Verhaltensweisen auf die Agenda, wenden die 5 R Regel an: Refuse, Reduce, Reuse, Recycle, Repurpose. Dabei zeigen sich die Filme des Jahres an diesem Abend von ihrer schönsten Seite. Während der Verleihung der Filmpreise 2020 werden alle Filmgewerke grün hinterfragt. Wie nachhaltig kann das Szenenbild sein, wie fair das Kostüm und wie umweltschonend das Licht? Was braucht es wirklich um sustainable zu filmen? Was gibt es noch für ungedachte Möglichkeiten und wo stoßen wir an künstlerische Grenzen? Wann ist es wichtig die eigene Vision an neue Gegebenheiten anzupassen und wann ist dann bitte auch mal Schluss damit? Oder ist es das eben nie ... Nachhaltigkeit spielt bei der Gala 2020 die Hauptrolle. Durchaus konkret: Durch den Verzicht auf Plastikflaschen, Shuttleservice und ein vegetarisch-veganes Buffet, das CO2 einspart. Durch die Wiederverwendung von Szenenbildmaterialen aus abgedrehten Filmen für unsere Bühne. Die Kostüme kommen aus dem Fundus oder sind gebraucht und werden umgenäht. Bei allem, was wir machen, achten wir auf unseren ökologischen Fußabdruck. Wichtig ist uns, dass dabei funkelnd und froh gefeiert wird: Denn die Filme sollen strahlen, die Filmschaffenden dieses Landes sich versöhnlich zeigen und dabei quer durch alle Genres und Vorlieben hochwertig, humorvoll und individualistisch agieren."

Team – Inszenierung Österreichischer Filmpreis 2020
Mirjam Unger, Regie / Buch
Salka Weber und Markus Schleinzer, Moderation / Buch
Katharina Wöppermann, Szenenbild
Attila Plangger, Ausstattungsassistenz
Eva Testor, Licht
Sebastian Watzinger, Musik / Sounddesign
Sebastian Arlamovsky, Kamera / Schnitt
Hans Holler und Team, Technische Ausstattung

Team – Inszenierung Abend der Nominierten 2020 im Wiener Rathaus: Mercedes Echerer, Regie und Moderation. Co-Moderation: Thomas Kürzl

11. Österreichischer Filmpreis: Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste das Einreich- und Wahlverfahren für den 11. Österreichischen Filmpreis sowie die Gala 2021 (Wien) um rund fünf Monate verschoben werden, da sich auch die Kinostarts um etliche Monate verschieben. Einreichstart für den Filmpreis 2021 ist nun mitEnde November geplant, detaillierte Infos dazu folgen.

Mit Ende 2020 übergibt Marlene Ropac, Gründungsgeschäftsführerin der Akademie des Österreichischen Films, ihr Amt an eine Nachfolge. Ropac: "Seit über zehn Jahren, also seit Anbeginn, darf ich die Geschäfte der Akademie des Österreichischen Films führen. Eine Aufgabe, die viel Arbeit, aber auch viel Spaß bereitet. Die Jubiläumsgala im Jänner 2020 – noch vor all dem Covid-Schlamassel – war ein schöner Abschluss für mich. Doch nun lockt mich die Freiheit von jeglicher Erwerbsarbeit und ich danke allen, die engagiert an diesem Solidaritätsprojekt mitgewirkt haben! Bis Ende des Jahres bin ich noch da, um die diesjährige Finanzierung zu bewerkstelligen und die Geschäfte an eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger zu übergeben."

In den letzten Jahren wurden von der Akademie auch Videos von den Verleihungen gedreht.
Sämtliche Preisträger/innen und Nominierungen der vergangenen Jahre.