Tag der Akademie
24. Jänner 2020, Wirtschaftskammer Wien
Das 10. Jubiläum des Österreichischen Filmpreises im Jahr 2020 war der Anlass für einen besonderen Themen-Tag, der am 24. Jänner 2020 stattfand. Filmschaffende, Expert/innen und zahlreiche Besucher/innen diskutierten über die Besonderheiten des Dokumentarfilms in der österreichischen Filmlandschaft und die Herausforderungen bei der Umstellung auf mehr Nachhaltigkeit in der Filmproduktion. Auch Staatssekretärin Ulrike Lunacek kam zum Green Panel in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Wien und steuerte ein Impulsstatement zu den „hot topics“ des 21. Jahrhunderts bei. Sie hat auch ihr Kommen für die Gala zum Österreichischen Filmpreis 2020 (30. Jänner, Grafenegg) zugesagt. VALIE EXPORT sprach mit Preisträger/innen und Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig über die Symbolik und die Idee der Preisskulptur.
Am Beginn des Tages standen ein Porträtfotoshooting und ein Networking-Lunch für Akademiemitglieder und Freund/innen. Dieses Angebot wurde derart gut angenommen, dass sich vor der Fotostation eine lange Schlange bildete.
Die erste Gesprächsrunde stand unter dem Titel „Was der Dokumentarfilm kann." (in Kooperation mit dok.at und moderiert von Harald Friedl). Zu Beginn gab es drei Impulsstatements: Produzentin und Vorstandsmitglied der Akademie Claudia Wohlgenannt sprach über das dialogfördernde Potenzial des Dokumentarfilms und seine Wirkung in der Gesellschaft, zudem unternahm sie einen visuellen Rückblick auf 10 Jahre Österreichischer Filmpreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.
Ines Kaizik-Kratzmüller (IJK – presse + marketing) stellte die Frage „Wer ist das Publikum für den Österreichischen Dokumentarfilm und wie erreichen wir es im Kino?“ und Sharon Nuni (ORF Kultur) beschäftigte sich mit dem dokumentarischen Kinofilm im Fernsehen. Am Podium diskutierten Michael Stejskal (Geschäftsführer Filmladen Filmverleih, Votiv Kino) und Astrid Heubrandtner (Kamerafrau, Regisseurin). Für Anja Salomonowitz sprang spontan die Dokumentarfilmregisseurin Susanne Brandstätter ein.
Von 16:30 bis 18:00 Uhr moderierte Mercedes Echerer (Obfrau der Akademie des Österreichischen Films) den Programmpunkt „#aoefgoinggreen – Nachhaltigkeit in der Filmbranche: Erste Schritte Richtung ,Green Academy‘“. Ein Impulsstatement gab es von Autorin Doris Knecht („Wie ich mir eingestehen musste, dass ich kein guter Mensch bin, und versuchte, ein besserer zu werden."). Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek ging auf den Zusammenhang von Kultur- und Umweltpolitik ein: „Um den Filmstandort Österreich zu forcieren, muss man Fördermodelle weiterentwickeln – dazu gehört auch die Nachhaltigkeit. Ich finde es großartig, dass bei der Filmproduktion Initiativen gesetzt werden und man darauf achtet, Plastik zu vermeiden, sich Gedanken macht, wie der Transport abläuft und welches Catering man einsetzt .“ Jeder Einzelne müsse sich überlegen, was man ändern könne, denn Zukunft werde aus Mut gemacht, so Lunacek.
Weitere Impulsstatements gab es vom Filmschaffenden und Green-Film-Experten Philip Gassmann (Nachhaltigkeit – warum, weshalb und wie? Neue Entwicklungen und internationaler Ausblick plus Präsentation des neuen EVERGREEN Prisma der LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION.), der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Akademie, Antonia Prochaska (Der Zertifizierungsprozess für das Österreichische Umweltzeichen beim Österreichischen Filmpreis 2020 und die Aktion #aoefgoinggreen) und Maria Smodics-Neumann, Abg.z.NR. Obfrau Sparte Gewerbe u. Handwerk WKO Wien, sprach zum Engagement der WKO Wien in Sachen Nachhaltigkeit. Zusätzlich am Podium diskutierten Gerlinde Seitner (Geschäftsführerin Filmfonds Wien), Mirjam Unger (Regisseurin, Gala Österreichischer Filmpreis 2020 / GREEN FILMING), Laurence Rupp (Schauspieler), Werner Boote (Regisseur), John Lüftner (Produzent Superfilm), Florian Gebhardt (Produzent Gebhardt Productions) und Christiane Lienhart (FISA).
Wie bei der Gala wurde auch angestrebt, den Tag der Akademie des Österreichischen Films möglichst nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Events auszurichten, selbstverständlich mit vegetarischem Büffet (bio und umweltzertifiziert, iss mich! Catering GmbH). Unter den Hashtags #aoefgoinggreen #goinggreen #gruenerleben werden 2020 immer wieder Tipps zum Thema Green Filming und Updates des Umstellungsprozesses auf nachhaltigeres Arbeiten der Akademie auf Instagram veröffentlicht.
Zum Abschluss, von 18:30 bis 19:30 Uhr, moderierte Clara Stern (Regisseurin, Österreichischer Filmpreis 2018: Bester Kurzfilm) den Programmpunkt „ÖSTERREICHISCHER FILMPREIS: Eine Skulptur von VALIE EXPORT“. Am Podium sprachen VALIE EXPORT (Medien- und Performancekünstlerin, Filmemacherin), Stella Rollig (Generaldirektorin Belvedere), Marlene Ropac (Geschäftsführerin Akademie), Katharina Wöppermann (Kostüm-, Szenen- und Bühnenbildnerin, Österreichischer Filmpreis 2011 und 2018: Bestes Szenenbild) und Danny Krausz (Produzent, Leiter Institut für Film und Fernsehen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw). Österreichischer Filmpreis 2014: Bester Spielfilm). Danach erfolgte das Screening eines Dokumentarfilms (13 Minuten) über die Produktion der von VALIE EXPORT entworfenen Filmpreis-Skulptur (AOEF Eigenproduktion, Regie: Antonia Prochaska, Kamera: Jan Zischka).
FOTO- UND VIDEOLINKS:
Der Film über die Skulptur kann kostenlos auf der vimeo-Seite der Akademie angesehen werden.
Eine Videoaufzeichnung des gesamten Tages findet sich hier.
Fotoimpressionen des Tages finden sich auf flickr sowie auf Facebook und Instagram.
Wir freuen uns sehr, dass Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und der Filmfonds Wien diesen Tag unterstützt haben und bedanken uns bei Alexander Dumreicher-Ivanceanu und Martin Kofler (Obmann und Fachgruppengeschäftsführer der Fachvertretung Wien Film- und Musikwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien) für die Bereitstellung der Räumlichkeiten im neuen Gebäude der WKO Wien am Praterstern.
Die Akademie bedankt sich weiters bei den über 200 Interessierten, die an diesem Tag in die Wirtschaftskammer gekommen sind, um bei den Gesprächen zuzuhören bzw. teilzunehmen.
LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION – EVERGREEN PRISMA: nachhaltige Filmproduktion in Österreich durch Wissensvermittlung
Gemäß ihrer Vorreiterrolle erweitert die Lower Austrian Film Commission mit dem EVERGREEN PRISMA ihr bestehendes Angebot um einen fundierten Online-Guide für filmspezifische grüne Anbieter und Alternativen als umfassende Plattform für nachhaltiges Filmschaffen. Die digitale Plattform für Green Filming wird auf der Website der LAFC am Tag der Österreichischen Filmpreisgala 2020 online gehen und der Filmbranche als Schnittstelle zum nachhaltigen Wissensspektrum dienen.
Im Rahmen ihres EVERGREEN PRISMA Wissenstransfers veranstaltet die LAFC weitere, praxisorientierte Weiterbildungen für Filmschaffende, in denen gemeinsam mit einem international erfahrenen Green Consultant Know-how für die Umsetzung von grünen Produktionen vermittelt wird.
Schon Anfang März fand das nächste Weiterbildungsseminar der LAFC statt. Interessent/innen sind eingeladen, sich für weiterführende Informationen an das LAFC Team zu wenden.
www.lafc.at
Auch der Filmfonds Wien fördert nachhaltige Filmproduktion. Mehr Informationen finden Sie hier.
Kooperation:
FILMFONDS WIEN, LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION EVERGREEN PRISMA, WKO Wien, BFI Studiengang Film-, TV- und Medienproduktion und EU XXL
Bio-Catering:
„Iss mich“ – Tobias Judmaier
https://www.issmich.at/
Jourkrapfen:
Sponsoring Ströck
https://stroeck.at
Medienhinweise:
ORF 2 bringt am 30. Jänner um 17:30 Uhr in der Sendung Studio 2 einen Bericht zum Österreichischen Filmpreis und wird in diesem Rahmen auch eine gekürzte Fassung des Dokumtarfilms über die Produktion der von VALIE EXPORT entworfenen Filmpreis-Skulptur zeigen, die auch am 30. Jänner auf ORF III in einer gekürzten Fassung ausgestrahlt wird.
tvthek.orf.at
Unser Medienpartner ray Filmmagazin hat eine Extraausgabe zum Thema Nachhaltigkeit gestaltet, in der auch das neu gestaltete EVERGREEN PRISMA der LOWER AUSTRIAN FILM COMMISSION vorgestellt wird. Im Heft findet sich auch ein Beitrag der Nachhaltigkeitsbeauftragten der Akademie des Österreichischen Films, Antonia Prochaska. Das Heft kann hier online durchgeblättert werden: https://ray-magazin.at/sonderheft-green-filming/