Federation of Film Academies Europe (FACE) gegründet
Nationale Filmakademien bündeln ihre Kräfte in einem paneuropäischen Verband
Am 11. Juli 2024 kamen 21 Filmakademien aus 19 europäischen Ländern in Luxemburg zusammen, um die Federation of Film Academies Europe, kurz FACE zu gründen, einen paneuropäischen Filmverband mit Sitz in Luxemburg. Die neue Struktur ermöglicht den Akademien, gemeinsam und eng abgestimmt auf europäischer und internationaler Ebene zu handeln. Die Akademie des Österreichischen Films ist Gründungsmitglied und übernimmt den stellvertretenden Vorsitz im Vorstand.
„Das bestehende Netzwerk von Filmakademien ist in den letzten 15 Jahren gewachsen. Immer stärker, insbesondere seit der COVID-Pandemie, haben wir dabei gesehen, wie viel wir gemeinsam haben und wie nützlich es für uns alle ist, Erfahrungen auszutauschen und unsere Kräfte zu bündeln”, so Matthijs Wouter Knol, Vorstandsmitglied der FACE und CEO & Direktor der Europäischen Filmakademie. „Es ist aufregend, jetzt mit der Gründung des neuen Verbands dieses neue Kapitel aufzuschlagen. Die Wiederbelebung der Zusammenarbeit in Europa ist in Zeiten, in denen die Relevanz der Kulturpolitik und die Förderung des europäischen Kinos durchaus in Frage gestellt werden, von entscheidender Bedeutung."
Yann Tonnar, Vorsitzender der FACE und Präsident der Luxemburgischen Filmakademie: „Die Federation of European Film Academies ist eine Bündelung kultureller Solidarität, die sich über den gesamten Kontinent erstreckt und unsere vielfältigen und einzigartigen Stimmen im Kino vereint, um überall dort gehört und gesehen zu werden, wo es nötig ist. Luxemburg fühlt sich geehrt, der Heimatstandort dieser inspirierenden neuen Institution zu sein.“
Unter dem Dach des Verbands vereinen die europäischen Filmakademien ihre Kräfte, um eine starke Stimme gegenüber europäischen und nationalen politischen Entscheidungsträgern zu bilden und ihre Mitglieder in ganz Europa zu vertreten. Denn Film ist sowohl ein wichtiges Kulturgut als auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Die Zukunft des europäischen Films muss von den Filmakademien gemeinsam verteidigt und unterstützt werden, und ihre Arbeit sollte als Schlüsselelement für alle künftigen Entwicklungen der europäischen Filmpolitik betrachtet werden.
Weitere Ziele der „Federation of Film Academies Europe“ sind die Förderung von Bekanntheit, Verbreitung und Zugänglichkeit europäischer Filme, die Sensibilisierung für die Rolle nationaler Filmakademien und ihrer Aufgaben sowie die Verteidigung von freier Meinungsäußerung. Desweitern setzt man sich für Förderung und Archivierung von Kinofilmen als Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes ein. Für all diese Ziele sucht man die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen, Verwaltungsbehörden und politischen Institutionen, aber auch Privatpersonen sollen sich einbringen können.
Katharina Albrecht, stellvertretende Vorsitzende des neuen europäischen Verbands und Geschäftsführerin der Akademie des Österreichischen Films: „In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft starke und beängstigende Veränderungen erlebt, ist es für nationale Kulturinstitutionen sehr wichtig, gemeinsam auf internationaler Ebene für den Erhalt kultureller Vielfalt und Demokratie zu arbeiten.“
Die Akademie des Österreichischen Films war mit einer Steuerungsgruppe maßgeblich an der Gründung der FACE und der Erarbeitung ihrer Ziele beteiligt.
Seit der Gründung im Jahr 2006 treffen sich die Mitglieder des Film Academy Network of Europe – die allesamt die jeweiligen nationalen Filmpreise und den Europäischen Filmpreis verleihen – regelmäßig, um Erkenntnisse und Informationen zu neuen Entwicklungen auszutauschen, Ideen für gemeinsame Aktivitäten zur Förderung des europäischen Kinos zu entwickeln, Diversität, Inklusion und Nachhaltigkeit zu forcieren und die Zusammenarbeit in Sachen Filmbildung und Publikumsentwicklung in Europa zu verstärken.
Gründungsmitglieder (Founding members)
- European Film Academy (representing members and organizing events in 52 countries)
- Austria: Akademie des Österreichischen Films (Austrian Film Academy)
- Belarus: Беларуская незалежная кiнаакадэмiя (Belarusian Independent Film Academy)
- Belgium: Académie André Delvaux (André Delvaux Academy)
- Catalonia: Acadèmia del Cinema Català (Catalan Film Academy)
- Czech Republic: Česká filmová a televizní akademie (Czech Film and Television Academy)
- Denmark: Danmarks Film Akademi (Danish Film Academy)
- Germany: Deutsche Filmakademie (German Film Academy)
- Greece: Ελληνική Ακαδημία Κινηματογράφου (Hellenic Film Academy)
- Iceland: Íslenska kvikmynda- og sjónvarpsakademían (Icelandic Film and Television Academy)
- Israel: האקדמיה הישראלית לקולנוע וטלוויזיה (Israel Academy of Film and Television)
- Italy: Accademia del Cinema Italiano (Italian Academy of Cinema)
- Luxembourg: D'Filmakademie (Luxembourg Film Academy)
- Netherlands: DAFF (Dutch Academy for Film)
- Norway: Norsk Filmforbund (Norwegian Film Academy)
- Poland: Polska Akademia Filmowa (Polish Film Academy)
- Portugal: Academia Portuguesa de Cinema (Portuguese Academy of Cinema)
- Slovakia: Slovenská filmová a televízna akadémia (Slovak Film and Television Academy)
- Spain: Academia de las Artes y las Ciencias Cinematográficas de España (Spanish Academy of Cinematic Arts and Sciences)
- Switzerland: Schweizer Filmakademie / Académie du Cinéma Suisse / Accademia del Cinema Svizzero (Swiss Film Academy)
- Ukraine: Українська Кіноакадемія (Ukrainian Film Academy)
Vorstandsmitglieder (Board members)
Chair: Yann Tonnar, Luxembourg Film Academy
Vice chair: Katharina Albrecht, Akademie des Österreichischen Films (Austrian Film Academy)
Treasurer: Jacob Neiiendam, Danish Film Academy
Secretary: Laia Aubia, Catalan Film Academy
Further board members:
Jenny Booms, Dutch Academy for Film
Diogo Camões, Portuguese Academy of Cinema
Matthijs Wouter Knol, European Film Academy