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Verleihung Österreichischer Filmpreis 2019

30. Jänner 2019, Wiener Rathaus

Schauspielerin Caroline Peters und Schauspieler Nicholas Ofczarek führten im Stil einer ebenso charmanten wie temporeichen Doppelconférence durch den Abend, das Ensemble Mnozil Brass sorgte mit sieben virtuosen Blechblasinstrumentalisten für originell minimalistische Musikuntermalung voller Filmzitate.

Gastgeber Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien, freute sich, dass die Verleihung des Österreichischen Filmpreises erneut im Wiener Rathaus stattfand: „Es ist eine gute Gelegenheit, bei jenen Danke zu sagen, die daran mitwirken, dass wir in Wien hervorragende Filme konsumieren können.“ Man fühle sich verpflichtet, dazu beizutragen, dass der österreichische Film auch in Zukunft gut funktioniere und werde das Budget des Filmfonds Wien schrittweise erweitern, so Ludwig.

Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, betonte, dass man besonders jene Filme fördern müsse, die es schwerer hätten, den Mainstream zu erreichen. Man werde bereits heuer Impulse setzen, um die Arthouse-Kinos in Wien zu stärken.

Den Gästen der Preisverleihung wurde im Anschluss ein Exemplar des Buchs „Filmstadt Wien“ (Hg: ray Filmmagazin) mit nach Hause gegeben, das sich dem Filmschaffen in der Bundeshauptstadt widmet.

Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Preises für die Beste weibliche Hauptrolle an die 87-jährige Ingrid Burkhard (DIE EINSIEDLER). Sie freue sich, einen Saal voller „aufmüpfiger Individualisten“ zu sehen. Was die politische Situation betreffe, so Burkhard, dürfe man aber nicht nur miteinander reden, da man ohnehin einer Meinung sei: „Wir müssen mit den anderen reden.“

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Preisträger/innen des Österreichischen Filmpreises 2019 im Wiener Rathaus / © eSeL-Lorenz Seidler

Für einen Moment der Andacht sorgte Schauspielerin Inge Maux (Beste weibliche Nebenrolle für MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES) mit dem Vortrag eines jüdischen Lieds.

Der Autor, Journalist und Übersetzer Martin Pollack (Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2018) verfasste eine Rede, die eindringlich vor Populismus und Demokratieabbau in Europa warnt. Martin Pollack musste sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigen, seinen Text trug dankenswerterweise Schauspieler Peter Simonischek vor.

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Mnozil Brass / © eSeL-Lorenz Seidler

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Caroline Peters / © eSeL-Lorenz Seidler

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Inge Maux / © eSeL-Lorenz Seidler

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Ingrid Burkhard und Nicholas Ofczarek / © eSeL-Lorenz Seidler

Die Präsidentin der Akademie des Österreichischen Films, Ursula Strauss, sagte in ihrer Rede, dass man gerade in einer „heftigen Zeit“ lebe: „Ich glaube, was es braucht in einer lebendigen Demokratie ist der Dialog, das ist das gemeinsame Gespräch, das ist das Miteinander. Das macht einen lebendigen Alltag, eine lebendige Demokratie und auch unseren Beruf sehr stark aus.“

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Peter Simonischek liest Martin Pollacks Gastrede / © eSeL-Lorenz Seidler

Klemens Hufnagl, ausgezeichnet in der Kategorie BESTE KAMERA, bat seinen Berufskollegen Gerald Kerkletz auf die Bühne. Dieser präsentierte einen Videoclip der unabhängigen, von österreichischen Filmschaffenden ins Leben gerufenen Initiative #KlappeAuf, die sich „gegen Entsolidarisierung und Verhetzung“ ausspricht, so die Eigenbeschreibung.

„Wenn wir an österreichische Filme denken, können wir getrost daran denken, dass es hier genug Talent und Können gibt, um noch viele relevante, bleibende Bilder und Töne zu kreieren, die uns die Welt und der Welt uns erklären“, so formulierte Michael Sturminger, der Regisseur des Abends, im Vorfeld seine Überlegungen zum heimischen Filmschaffen. Seine Inszenierung und das von ihm ausgesuchte Moderationsduo feierten das heimische Filmschaffen mit Feingefühl, Wertschätzung aber ganz ohne Pathos.

Szenenbildner Hubert Klausner brachte den Österreichischen Filmpreis im Wortsinn zum Schweben: Sämtliche Skulpturen befanden sich auf einem verspiegelten Bord – eine Hommage an die Filmbar Wien im Österreichischen Filmmuseum –, das sich, je mehr Preisträger die Auszeichnung entgegennahmen, zusehends leerte. Reduktion wurde auf der in elegantem Schwarz gehaltenen Bühne so zum dramaturgischen Prinzip.

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Laurence Rupp, Veronica Kaup-Hasler, Kathrin Zechner, Ursula Strauss, Josef Aichholzer, Marlene Ropac. Michael Ludwig / © Julia Sternthal

SOLIDARITÄTSBAR CHONG*

Im Hof des Rathauses betrieb der Verein chong* eine Solidaritätsbar, deren Einnahmen zur Gänze in die Unterstützung von Flüchtlingen fließen: Das Projekt ist Teil der Allianz von Menschen.Würde.Österreich und wird von den Schauspielerinnen Hilde Dalik und Susi Stach betreut. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier: http://www.chong.at

Michael Sturminger hatte neben dem bereits erwähnten Szenenbildner Hubert Klausner sowie dem Moderations-Duo Caroline Peters und Nicholas Ofczarek ein grandioses Team um sich versammelt: Hans Holler besorgte die Veranstaltungstechnik, das Bläserensemble Mnozil Brass sorgte für originell-minimalistische Musikuntermalung voller Filmzitate und die Visuals stammten von lichterloh.tv. Moderatorin Caroline Peters wurde von Petar Petrov eingekleidet. Für beschwingte Tanzmusik in der „Filmdisco“ sorgte DJ Urbs, die Regieassistenz übernahm Victoria Rottensteiner, als Stage Hosts waren Maya Unger und Benjamin Palme im Einsatz. Für den reibungslosen Ablauf des Wahlverfahrens garantierte Notar Dr. Stephan Prayer. Den Ehrenschutz übernahm Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Die Filmclips produzierte The Grand Post (Schnitt: Sebastian Arlamovsky, Produktion: Marco Zinz), für die Maske zeichneten Karin Ruthardt und Anne Weinberger vom VFMÖ – Verein der Film MaskenbildnerInnen Österreich verantwortlich.

Die diesjährigen Geldmittel waren aufgrund des hohen technischen Aufwands im Rathaus sehr strapaziert, deshalb bedanken wir uns besonders beim Sponsor Trzesniewski und bei Geschäftsführerin Sabine Weiß, die innerhalb von Sekunden zusagte, kostenlos 6000 Brötchen zur Verfügung zu stellen.

Großer Dank auch an die treuen Getränkesponsoren Weingut Dürnberg, Ottakringer Brauerei und Vöslauer Mineralwasser!

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Dauer 2:33 min